Dienstag, 29. Dezember 2009

Soylent Green als Dessert: Minz-Schoko-Pudding

Das Mitbringsel aus dem letzten Südtirol-Urlaub war Weihnachten 2008 noch eine Drohung an den Gatten, als ich nach x Probedesserts für das weihnachtliche Schwiegermutterdinner die Faxen dicke hatte: „Wenn Du Dich nicht bald für ein Dessert entscheidest, gibt es eben den Minzpuddeling. Basta!“ Der Gatte verabscheut Minze, insbesondere in Kombi mit Schokolade. Das beschleunigte die Dessertauswahl dann ungemein.

Weihnachten 2009 kam Menta con guarnizione al cioccolato von Cameo, der italienischen Dr. Oetker-Tochter, dann tatsächlich auf den Tisch – das MHD ließ sich nicht länger ignorieren, und die sparsame Hausfrau lässt ja nichts umkommen … Dass es Lasagne gab, war dann das ausschlaggebende Argument. Ein Tütenpudding aus Italien ist schließlich ein italienisches Dessert, ist doch logisch, oder?! Und der erwartete Gast raucht Mentholzigaretten, den wird kaum ein Minzpudding schrecken, argumentierte der Gatte, obwohl der den Pudding lieber nicht essen wollte.

In der Packung sind zwei Tütchen: Puddingpulver und fertige Schokosauce. Zutaten des Puddingpulvers sind Zucker, Stärke, Carrageen, natürliches Minzaroma, die Farbstoffe Annatto und Grün S (also E 160 b und E 142) sowie nicht weiter angegebene Aromen. Die Schokoladensauce besteht aus Wasser, Schokoladenpulver 26% (Zucker, Kakao, Fett 25% min.), Glukosesirup, Zucker, pflanzlichem Fett, Kondensmilch, modifizierter Stärke, jodiertem Salz, Pektin und wieder den nicht weiter angegebenen Aromen.

Da ich nicht wirklich Italienisch kann und meinen sprachkundigen Freund nicht bemühen wollte, dachte ich, Fertigpudding ist Fertigpudding, wer braucht da schon eine Zubereitungsanweisung? Nur wie viel Flüssigkeit brauche ich? Wird das Pulver warm oder kalt eingerührt? Ist schon Zucker drin? Ich brauchte ewig, bis ich die Milchmenge entdeckte, die zugegeben werden solle, dabei steht über den Bildern auf der Rückseite eigentlich deutlich „Aggiungere ½ litro di latte“. Und die Fingerprobe ergab, dass schon Zucker im Pulver ist, dass das Pulver wohl in Milch gekocht werden müsse.

Wie ich es von anderem Koch-Puddingpulver kenne, habe ich das Pulver also in einer kleinen Menge Milch angerührt. Die Milch wurde sofort grün. Wir waren uns nicht einig, ob die Farbe nun blasser ist als auf der Verpackung abgebildet, oder nicht.

Die Restmilch wurde im Topf zum Kochen gebracht, bevor die grüne Milch in die kochende eingerührt wurde. Ein wenig köcheln lassen und ab damit in die Förmchen.

Erstaunt war ich darüber, wie schnell der Pudding fest wird. Kaum lauwarm, war er schon fest. In der Zubereitungsanweisung sind 2 Stunden Wartezeit angegeben. Nach 4 Stunden auf dem winterlichen Balkon flutschte der Pudding vorbildlich aus den Förmchen. Auf dem Teller benahm er sich dann wie Wackelpudding, glibberte so vor sich hin.

Den Beutel mit der Schokosauce legte ich vor dem Servieren kurz in heißes Wasser. Erwärmen zwischen den Handflächen hätte laut Zubereitungsanweisung wohl auch gereicht. Allerdings wäre die Sauce dann wohl noch klumpiger gewesen als sie es so schon war. Die Saucenmenge war uns zu wenig, aber wir haben immer einen Vorrat Schwartau-Schokoladen-Sauce im Haus. Von der Konsistenz waren sich beide Saucen gleich, der Gatte schwört aber, die italienische hätte eine Minznote. Der Gast und ich fanden das nicht.

Auf den Serviervorschlag mit Lakritzschnecken und Lakritzstangen verzichtete ich. Ich bin ja vor nichts fies, aber die Minz-Schoko-Lakritz-Kombi mochte ich mir wirklich nicht vorstellen. Und der Gatte drohte mit Unaussprechlichem, sollte ich diese Kombi servieren. Stattdessen gab’s ein Schokoplättchen als Deko.

Erste Assoziation aller Esser: So ähnlich muss Soylent Green aussehen.

Tja, und wie schmeckte nun der Pudding? Der Geschmack erinnerte an After Eight und ähnliche Minz-Schoko-Täfelchen.

Mir kam die Stärke zu sehr durch, war der Minzgeschmack zu stark. Außerdem war das Mundgefühl irgendwie mehlig. Vielleicht hätte alles länger kochen sollen? Drei Minuten wie in der Zubereitungsanweisung angegeben, waren es bei mir sicher nicht. Der Gast hingegen meinte, der Minzgeschmack könnte stärker sein. Des Gatten Kommentare sind nicht zitierbar. Insgesamt konnte sich keiner von uns diesen begeisterten italienischen Kommentaren anschließen. Zwar war’s nicht schlecht, aber ein zweites Mal muss den Pudding niemand von uns dreien haben. Und man hat lange was vom Pudding … Der machte sich noch nach Stunden bemerkbar …

Und falls jemand fragt, warum ich diesen Pudding überhaupt kaufte: Ist doch ganz klar: Die Farbe! Die Packung wollte einfach mit! Aber insgeheim bin ich doch froh, dass ich nicht auch noch die Packung mit dem türkisfarbenen Cupcake-Frosting kaufte …

Samstag, 26. Dezember 2009

Spontanes weiß-rotes Notfall-Weihnachtsmenü, quasi auch ohne Zähne essbar

Sieben Tage vor Weihnachten stand unser Menü. Es war nicht besonders einfallsreich, aber es wäre sicher lecker geworden. Größte Herausforderung für den Hausherrn: Er wollte zum ersten Mal eine Gans selbst machen. Am ersten Feiertag wollten wir fremdessen, am zweiten sollte es Roastbeef und Ofenkartoffeln geben. Für den Sonntag schließlich war ein Dialog von Rumfort an Käsefondue oder Raclette geplant, sprich: Resteessen.

Meine Aufgabe waren knackig-bunte Salate aus Wurzeln und Roter Bete gegen die Festtagsskorbut, Klöße und Rotkohl zur Gans und tuffige kleine Desserts, deren Rezepte an Bastelanleitungen erinnern. Alles gut vorzubereiten, damit der Hausherr sich in der Küche ganz in Ruhe ganz alleine Gans und Roastbeef widmen kann.

Tja.

Zwei Tage vor Heiligabend besuchte der Gatte den Zahnarzt wegen einer lockeren Krone - eigentlich nur Routine, nichts Dramatisches. Abends aß er nur Reis mit Sauce an Schmerztabletten. Einen Tag vor Heiligabend war unser Zahnarzt schon in Urlaub, wurde der Tablettenvorrat aufgefüllt, Salbeitee zum Spülen gekauft. Als Hauptmahlzeit gab's China-Nudeln al matscho ... Als treusorgende Gattin guckte ich schon mal nach den Notdienstzahnärzten ... Heiligabendmorgen meinte der Gatte, es ginge schon besser. Kollektives Aufatmen - bis der Gatte versuchte, weichen Toast zu frühstücken. Ging gar nicht. Also ab zum Notdienstzahnarzt, wo der Gatte die folgenden drei Stunden verbrachte.

Kurz vor Ladenschluss meldete sich der Gatte mobiltelefonisch aus der Tüten- und Dosensuppenabteilung des Supermarktes, konnte kaum verständlich sprechen und erklärte, er könne bis auf Weiteres keine feste Nahrung zu sich nehmen. Der Zahn neben dem mit der lockeren Krone ist eiternd entzündet, kann vorerst nicht gezogen werden, weil daran Zahnersatz hängt ... Die weitere Behandlung kann also nur unser regulärer Zahnarzt festlegen, aber der ist erst im Januar wieder da. Um keine Umstände zu machen, äße der Gatte ab jetzt bis Januar halt Dosensuppen und Dosenravioli, verkündete er tapfer. Ich könnte dann ja die Gans und den Rest des Menüs wie geplant für mich machen ...

Hm, Dosensuppen und Dosenravioli an Heiligabend? Und bis Anfang Januar? Gans für eine Person? Die Schmerzmittel müssen ihm die Sinne verwirren. Während der Gatte seinen Einkauf beendete, legte ich die Gans in den TK schlafen und prüfte die Vorräte. Als der Gatte zu Hause war, stand das weiß-rote Weihnachtsmenü für Zahnschmerzgeplagte.

Wurzel-Orangen-Suppe oder Rote-Bete-Orangen-Suppe schieden als Vorspeise aus, mag der Gatte nur unter Protest. Und da er zwei Tage schon Pamps aß, sollte es Heiligabend schon was Leckeres sein. Hm, im Garten könnten noch Topinambur sein. Ja, tatsächlich, da sind noch welche, und die Menge sollte für eine Vorspeise reichen.

Hm, der Topinamburflan kam beim Gatten nicht so gut an, und Feldsalat haben wir ohnehin nicht. Also eine Topinambur-Cremesuppe als Vorspeise. Zuerst wollte ich noch ein Bacon-Segel oder etwas ähnliche Zickiges machen, aber das wäre für den Gatten zu hart gewesen. Deswegen der Toastbrotengel, der ließ sich stippen, und ein Klecks Preiselbeeren.
Beim Hauptgang waren Kartoffelklöße und karamellisierter Rotkohl zur Gans geplant. Klöße sind eh' zahnfreundlich, und wenn der Rotkohl etwas matschiger gekocht wird, geht der auch. Die Gans wurde ja zum Schlafen in den TK geschickt. Fehlte also ein herzhafter Gansersatz. Klops-Hack war im TK, aber zum Auftauen reichte die Zeit nicht ...

Hm, ich wollte doch schon immer mal ein Steinpilzsoufflé aus dem Tischdampfgarer ausprobieren ... So entstand der Hauptgang: Schlesische Klöße mit karamellisiertem Rotkohl und Steinpilzsoufflé. Sieht auf dem Foto etwas drüch aus, aber der Rotkohl lieferte genug leckeren Saucenersatz, mit dem auch das Soufflé noch weicher gematscht werden konnte.

Selbstgemachter Rotkohl und selbstgemachte Klöße waren übrigens Premiere. Der Gatte guckte erst skeptisch, als ich mit einem Kohl ohne Glas, auf dem "Mildessa" stand, ankam, meinte dann aber, er habe noch nie so leckeren Rotkohl gegessen. Die Klöße machte ich auch im Tischdampfgarer, legte sie allerdings aus Platzgründen übereinander, damit zeitgleich das Steinpilzsoufflé garen konnte. So bappten die Klöße aneinander - die Methode ist nicht zu Nachahmung empfohlen, wenn man Wert auf die Optik legt. Reste von Rotkohl und Klößen wanderten inzwischen zur Gans in den TK.

Damit das weiß-rote Menü dann auch beim Nachtisch stimmig war, wurde das Dessert kurzerhand geändert: Warmes, weißes Schokotörtchen mit sehr weich gedünsteten, klein gewürfelten Glühweinbirnen. Passte nur noch mit Mühe und nach längerer Pause 'rein ...

Inzwischen kann der Gatte schon wieder gaaaanz vorsichtig kauen, so dass zumindest das Fremdessen gestern wie geplant stattfinden konnte. Aber man soll's ja nicht übertreiben. Heute gibt es also wieder ein zahnfreundliches Essen: Lasagne ... Der Gatte ist schon wieder so weit, dass er in der Küche werkeln kann.

Und für die nächsten Tage überlege ich mir, was ich Zahnfreundliches aus Spitzkohl, Wurzeln und Roter Bete zaubere ... Und was ich mit zwei großen Bund Petersilie anfange, die dringend verarbeitet werden müssen ... Pesto scheidet aus, denn die wenigen Käsereste, die wir noch haben, werden in der Lasagne landen.

Und hier das Rezept für das Steinpilzsoufflé aus dem Tischdampfgarer:

Zutaten für 4 Portionen:
3 Eier
50 g Butter, weiche
110 g Mehl
10 g gemahlene Steinpilze / Steinpilzpulver
2 EL Milch oder Sahne
Salz
Pfeffer

Zubereitung:

Vorweg: Ich habe einen Tischdampfgarer Tefal VS 4001 VitaCuisine. Bei anderen Modellen kann die Zubereitung abweichen.

Die Eier trennen und das Eiweiß zu steifem Schnee schlagen.

Eigelb und Butter schaumig schlagen. Mehl und Steinpilzpulver unterrühren. So viel Milch dazu geben, dass der Teig eine leicht flüssige Konsistenz bekommt. Eischnee unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Dariol- oder Timbale-Förmchen buttern, evtl. die Formen sicherheitshalber auch noch mit Semmelbröseln ausstreuen. Ersatzweise gehen auch hitzebeständige Glasschälchen. Den Teig in die Förmchen geben und in den großen Garraum stellen. 30 Minuten dämpfen, dann auf Teller stürzen.

Die Soufflés sind als Alternative zu Klößen eine schöne Beilage zu herbstlichen / winterlichen Gerichte. Man kann sie auch solo als Vorspeise essen, zum Beispiel mit einer Sauce aus Preiselbeeren, Cranberries oder Berberitzen, einem Chutney, einer Pilzsauce oder einer braunen Sauce.

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Frohe Weihnachten allerseits!

Ja, es gibt ihn wirklich, den Weihnachtsmann. Ich weiß es ganz sicher, denn der Osterhase hat es mir vor langer Zeit bestätigt. Außerdem habe ich den alten Knaben vor zwei Wochen erst wieder gesehen. Als wir auf dem Lande auf einem Tannenbaumfest waren, kam er mit dem Traktor vorbei gefahren. Sicher kommt er heute im Laufe des Tages auch noch bei Euch vorbei, egal, ob mit dem Traktor, auf dem Schlitten oder zu Fuß.

Ich wünsche Euch fröhliche, gesegnete, kulinarische Weihnachtstage und einen guten Start in ein glückliches, gesundes, erfolgreiches, kochendes Neue Jahr! Mögen Eure Feiertage etwas ruhiger verlaufen als die dieses Seemanns:

Die Weihnachtsfeier des Seemanns Kuttel Daddeldu
Die Springburn hatte festgemacht
Am Petersenkai.
Kuttel Daddeldu jumpte an Land,
Durch den Freihafen und die stille heilige Nacht
Und an dem Zollwächter vorbei.
Er schwenkte einen Bananensack in der Hand.
Damit wollte er dem Zollmann den Schädel spalten,
Wenn er es wagte, ihn anzuhalten.
Da flohen die zwei voreinander mit drohenden Reden.
Aber auf einmal trafen sich wieder beide im König von Schweden.

Daddeldus Braut liebte die Männer vom Meere,
Denn sie stammte aus Bayern.
Und jetzt war sie bei einer Abortfrau in der Lehre,
Und bei ihr wollte Kuttel Daddeldu Weihnachten feiern.

Im König von Schweden war Kuttel bekannt als Krakehler.
Deswegen begrüßte der Wirt ihn freundlich: »Hallo old sailer!«
Daddeldu liebte solch freie, herzhafte Reden,
Deswegen beschenkte er gleich den König von Schweden.
Er schenkte ihm Feigen und sechs Stück Kolibri
Und sagte: »Da nimm, du Affe!«
Daddeldu sagte nie »Sie«.
Er hatte auch Wanzen und eine Masse
Chinesischer Tassen für seine Braut mitgebracht.

Aber nun sangen die Gäste »Stille Nacht, Heilige Nacht«,
Und da schenkte er jedem Gast eine Tasse
Und behielt für die Braut nur noch drei.
Aber als er sich später mal darauf setzte,
Gingen auch diese versehentlich noch entzwei,
Ohne daß sich Daddeldu selber verletzte.

Und ein Mädchen nannte ihn Trunkenbold
Und schrie: er habe sie an die Beine geneckt.
Aber Daddeldu zahlte alles in englischen Pfund in Gold.
Und das Mädchen steckte ihm Christbaumkonfekt
Still in die Taschen und lächelte hold
Und goß noch Genever zu dem Gilka mit Rum in den Sekt.
Daddeldu dacht an die wartende Braut.
Aber es hatte nicht sein gesollt,
Denn nun sangen sie wieder so schön und so laut.
Und Daddeldu hatte die Wanzen noch nicht verzollt,
Deshalb zahlte er alles in englischen Pfund in Gold.

Und das war alles wie Traum.
Plötzlich brannte der Weihnachtsbaum.
Plötzlich brannte das Sofa und die Tapete,
Kam eine Marmorplatte geschwirrt,
Rannte der große Spiegel gegen den kleinen Wirt.
Und die See ging hoch und der Wind wehte.

Daddeldu wankte mit einer blutigen Nase
(Nicht mit seiner eigenen) hinaus auf die Straße.
Und eine höhnische Stimme hinter ihm schrie:»Sie Daddel Sie!«
Und links und rechts schwirrten die Kolibri.

Die Weihnachtskerzen im Pavillon an der Mattentwiete erloschen.
Die alte Abortfrau begab sich zur Ruh.
Draußen stand Daddeldu
Und suchte für alle Fälle nach einem Groschen.
Da trat aus der Tür seine Braut
Und weinte laut: Warum er so spät aus Honolulu käme?
Ob er sich gar nicht mehr schäme?
Und klappte die Tür wieder zu.
An der Tür stand: »Für Damen«.
Es dämmerte langsam. Die ersten Kunden kamen,
Und stolperten über den schlafenden Daddeldu.
Joachim Ringelnatz

Samstag, 19. Dezember 2009

Keks-Geiselübergabe Schweiz - Hamburg erfolgreich beendet

Über 1.000 km waren sie unterwegs, die Geiseln, eingepfercht in zwei Blechdosen, um den Weg von Geneviève am Genfer See bis kurz vor die Elbmündung zurückzulegen. 10 Tage waren die armen Dinger mit Post und Hermes (wie kommt es eigentlich zu dieser Zusammenarbeit?!) unterwegs und brauchten damit weniger Zeit als ein DHL-Paket von München nach Hamburg. Aber das ist eine andere Geschichte ... Spät abends brachte der Götterbote die Geiseln - so spät, dass Herr Kaoskoch schon nicht mehr öffnen wollte, denn wir wohnen zu weit ab, als das Freunde mal eben auf 'nen Schnack vorbei kommen, ohne sich vorher zu vergewissern, dass auch jemand da ist.

"Oh, meine Kekse", rief ich erfreut, als Herr Kaoskoch mir das Päckchen gab. - "Du hast Kekse bestellt? Haben wir nicht schon genug Kekse?" - "Das ist 'nen Geiselaustausch." - "???" - "Musste nicht verstehen, hat was mittem Bloggen zu tun." Herr Kaoskoch machte eine wischende Handbewegung vor seinem Gesicht. Sicher, um eine Fliege zu verscheuchen.

Ich liebe ja Pakete, die noch so aussehen wie früher, mit vielen Aufklebern und der Zollerklärung.
Da wir gerade das Abendessen beendet hatten, bestand Herr Kaoskoch auf sofortiges Auspacken des Pakets. Er hatte Erdnusskekse und Zimtsterne schon restlos vernichtet und hoffte auf Nachschub - für sich, nicht für mich. Männer ....

Nachdem die Schicht Packpapier mit dem schönen Weihnachtsmann-Klebeband entfernt war, meinte Herr Kaoskoch: "Das sind gar keine Kekse, das ist Bier." Auch ich kratzte mich verdutzt am Kinn und überlegte, ob ich mich im Tran versehentlich beim Bierwanderpaket angemeldet hatte.

Drinnen waren Dosen, aber nicht mit Bier, sondern schöne mit Keksen, ein Weihnachtsgruß und die Rezepte.

Zuerst wurden die Aenisbrötli befreit. Ich liebe Kekse mit Anis, mein Geschmack wurde also voll getroffen. Und die Kekse sind durch die Model, mit denen sie geformt wurden, unwahrscheinlich plastisch, eine echte Augenweide. Leider kann ich sie nicht so fotografieren, dass sie voll zur Geltung kommen.

Als nächstes öffnete ich die Dose mit den Basler Brunsli, die nicht verhehlen konnten, dass sie Kirschwasser enthalten ;o) Mir gefällt die Form, erinnert mich an einen Dino mit kurzen Ärmchen ... Einer musste sofort beim Öffnen sein Leben lassen ... lecker!

Die Geiseln blieben zur Eingewöhnung noch ein bisschen in ihren Dosen, bevor sie ein Lager bezogen, das sie unter anderem mit Baseler Läckerli teilen, die ich im Sommer geschenkt bekam. Gelegentlich scheint dem einen oder anderen Gefangenen die Flucht zu gelingen, denn sie dezimieren sich langsam aber sicher.

Für Herrn Kaoskoch war übrigens nichts dabei - Glück für mich :o) Für ihn gehe ich dann noch mal eine Extra-Runde in die Küche zum Keksebacken.

Samstag, 12. Dezember 2009

2. Hamburg kocht!-Treffen! Last Call for 06.02.2010

Steph hat's ja schon geschrieben: Ungeachtet der Weihnachtszeit gehen wir in die heiße Phase für unser zweites Hamburg kocht!-Treffen. Bis zum 20.12.09 müssen wir die Buchung der Küche im FUH bestätigen und festmachen, und noch sind wir nur ein kleiner Kreis. Es wäre tolle, wenn Ihr noch mal ein bisschen trommeln oder andere Hobbyköche mitschnacken könntet.

Und hier nun die wwwwk's auf alle Fragen rund um das Treffen:

Wann: Sonnabend, 6. Februar 2010, ab 15 Uhr
Wo: Im Raum zum Kochen in der Arnoldstraße in Ottensen
Wer: Bislang angemeldet haben sich

1. Kaoskoch
2. Steph
3. Küchenlatein
4. Käferblau
5. Olaf
6. Petterson
7. terschies
8.
Eicki
9.
Fitus
10.
INTG
11.
Mocat
12. Monambelles
13. Der Grieche (bringt hoffentlich auch wieder so nette Musik mit!)
14. INTGs mitgeschnackte Begleitung

Was: Das Menü steht unter dem Motto Wurzeln unter Palmen. Geplant sind

Grissini mit Wurzelpüree Ras el Hanout und Pesto von Wurzelgrün
Flammkuchen mit Knollenziest
Topinamburflan mit Feldsalatsauce
Rote-Bete-Suppe mit Wasabi und Steckrübenstroh
Gebratener Lachs auf Grünkohl mit Zitronensenfsauce
Wurzel-Buttermilch-Tarte

Kostet: An Raummiete zahlen wir 400 Euro. Hinzu kommt die Umlage für Lebensmittel, ca. 10 Euro pro Person. Getränke bringt sich jeder selber mit.

Update 20.12.09: Da sich inzwischen alle bis auf eine meldeten und überwiesen haben / überweisen werden, gehe ich davon aus, dass das Treffen auf jeden Fall stattfindet und werde den Termin beim FUH festmachen.

Falls noch jemand Lust hat, mit uns im Februar zu kochen: Herzlich gerne! Einfach anmelden und schon kommt 'ne eMail von mir. Wir sind meistens nett, pflegeleicht, stubenrein, beißen nicht, werfen nicht mit Messern und zicken selten ;o) Es braucht also niemand Angst vor uns zu haben :o))

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Keksgeiseln: In Hamburg ist die Lage explosiv

Während beispielsweise in Hessen, Schleswig-Holstein, Franken oder der Schweiz die Keksgeiseln im Zuge einer vorweihnachtlichen Generalamnestie bereits in die Freiheit entlassen wurden, spitzt sich in Hamburg die Lage langsam zu: Uns wurde ein Foto zugespielt, das zeigt, dass die Geiselnehmer anscheinend im Besitz von Explosivstoffen sind! Vor unbeaufsichtigten Gebäckstücken, die sich vor abgelegenen DHL-Backstationen oder in der Gebäckaufbewahrung des Götterboten tummeln, wird ab jetzt eindringlich gewarnt.

Beim Versuch, die Geiseln zu befreien, ist höchste Vorsicht gefragt! Vor allem sollte das Befreiungskommando anscheinend darauf achten, dass sich im näheren Umfeld der Gebäckstücke kein offenes Feuer in Form von Kerzen oder Zigaretten befindet, denn sonst droht vermutlich Explosionsgefahr.

Von der Hinzuziehung eines Backräumkommandos oder Backstoffsuchhunden wird allerdings abgeraten, da dies Geiseln und Geiselnehmer nur unnötig nervös macht. Aber selbst, wenn die Befreier äußerste Vorsicht walten lassen, muss davon ausgegangen werden, dass den Geiseln extreme Gefahr für Guss und Füllung droht. Ihre Lebensdauer wird in Fachkreisen als gering eingeschätzt. Vermutlich werden sie die kommenden Feiertage nicht überleben.


Samstag, 5. Dezember 2009

WG Herxheim auf der WeinHamburg

Ich bekenne: Ich habe keine Ahnung von Wein. Ich kategorisiere Wein in "Schmeckt mir" und "Schmeckt mir nicht". Dabei ist mir der Preis völlig egal. Sagt mir jemand, der Wein habe einen kraftvollen Körper, sei spitz und rassig, denke ich zugegebenermaßen eher an den Winzer als an die Traube. Die hunderte Aromastoffe, die andere aus Wein herausschmecken, erkannte ich nur einmal - und da mit voller Wucht: Der Wein schmeckte nach muffigen Keller und schweißigen Füßen ... Das war dann eindeutig die Kategorie "Schmeckt mir nicht".

Dabei war Vadderns Weinkeller immer gut gefüllt. Aber was da lagerte, verursachte mir nur Sodbrennen. Es gab eine kurze Mateus rosé-Asti Spumante-Phase, dann schwenkte ich zu Bier um. In meiner Wüstenzeit lernte ich Weine aus Libanon, Israel, Syrien und Jordanien kennen, aber wenn ich die Wahl hatte, griff ich zu Wasser oder Beduinenwhiskey.

Kaum zu glauben, dass ich einen Weintrinker heiratete ... Herr Kaoskoch ist aber bei Weinen sehr festgelegt. In aller Regel finden sich bei uns im Weinkeller nur Flaschen der Winzergenossenschaft Herxheim oder aus Südtirol. Ein kleines Eckchen ist für die Weine reserviert, die ich inzwischen sehr mag: Blauer Zweigelt, Grüner Veltliner und andere österreichische Weine, und Rotspon.

In der Regel fahren wir zwei Mal im Jahr nach Herxheim. Nicht, dass wir nicht genug Weinhändler in der Nähe hätten - innerhalb von drei Kilometern sind es fünf oder sechs Weindepots, Weinkontore oder sonstige Weinläden - aber die Herxheimer Weine schmecken uns einfach. Und so weit ist die Strecke Hamburg - Herxheim nicht: Von unserem Acker im Hamburger Westen brauchen wir 'ne knappe dreiviertel Stunde. Die Winzergenossenschaft hat nämlich eine Verkaufsstelle am Tatenberger Deich.

Die liegt sehr idyllisch auf einem großen, Baumbestandenen Grundstück mit See - vorausgesetzt, man findet die Verkaufsstelle. Sie liegt nämlich gleich hinter einer Kurve - gerade noch wundert man sich über das große Weinfass, das unvermittelt am Straßenrand auftaucht, ist man schon vorbeigefahren ... Das ist aber nicht so tragisch, denn kurz darauf kommt ein Parkplatz. Also wird erstmal das Auto geparkt und der Hund über den Deich gescheucht. Nachdem auch wir ordentlich durchgepustet wurden, wird gewendet, und auf dem Rückweg finden wir die Einfahrt dann problemlos.
Ist nach dem Weinkauf noch Platz im Auto, ist der Halt beim Hofladen von Stender unvermeidliche Pflicht. Und wenn das Auto groß genug ist, kann man die Rückfahrt noch mit einem Besuch bei Ikea oder Andronaco verbinden, denn auch das ist nur einen Katzensprung entfernt.

Zurzeit muss man aber noch nicht mal bis nach Tatenberg, um Herxheimer und andere Weine kennenzulernen, denn noch bis zum 6. Dezember ist im Hamburger Kunsthaus die Messe WeinHamburg zu Gast. Der Eintritt kostet 12 Euro / Person plus 5 Euro Pfand für das Degustationsglas.

Ausgestattet mit Degustationsgläsern kann man sich daran machen, bei 75 Ausstellern etwa 900 Weine aus Deutschland, Europa, Nord- und Südamerika und anderen Ländern zu verkosten. Außerdem können Olivenöle, Käse und Senf verkostet werden. Alles lässt sich natürlich auch vor Ort kaufen - und die Herxheimer beispielsweise liefern die Angebotsweine frei Haus.
Wir probierten von den Herxheimer Weinen den Primero Rotwein, also den jungen Wein aus diesem Jahr, der demnächst als "Pizza- und Nudelwein" zu uns kommen wird, sowie einen feinherben Grauburgunder und einen feinherben Chardonnay, die Lust auf Sommerabende auf der Terrasse machen. Da wir aber nicht nur die Angebotsweine kaufen wollten, gibt es demnächst eine zweite Weinprobe am Tatenberger Deich.

Montag, 30. November 2009

Projekt: Orientalischer Stollen in Lecker

Im großen bloggerverschreckenden Kochforum schwärmte jüngst eine Userin vom orientalischen Stollen, den es derzeit beim Backhus gibt. Der sei soooo lecker ... Nun gut, eigentlich halte ich Dat Backhus ja für überschätzt, und in vielen Filialen sind die Waren meistens adelig, sprich: von Gestern ... Oder habe nur ich immer das Pech, von pampigen Verkäuferinnen alte Rundstücke und Berliner zu bekommen? Aber die Stollen fand ich eigentlich immer ganz okay, und eines Tages holte ich mir also zwei Scheiben dieses hochgelobten orientalischen Stollens.
Während des Essens suchte ich vergeblich den Orient. Im Teig waren Rosinen, Korinthen und Pistazien. Der Teig war ansonsten kaum gewürzt. Ich erwischte ein Würznest, das nach Kardamom schmeckte. Und vielleicht war auch noch Zimt drin ... Um alles herum war eine Schokoglasur, die in erster Linie fett war.

In einem Anflug von Größenwahn beschloss ich: Orientalischer Stollen - den kann ich in Lecker! Okay, ich habe vorher noch nie Stollen gebacken. Okay, ich bringe jeden Hefeteig um. Aber so ein Stollen muss doch zu schaffen sein .... Getreu der Devise, wer nicht bis zu den Sternen denkt, erklimmt noch nicht mal die Kirchturmspitze, machte ich mich auf den Weg, auch wenn in diesem Fall weniger ein Kirchturm als ein Minarett erklommen werden wollte.

Im www schwirrt ein Rezept für einen orientalischen Stollen 'rum, das sich als Basis gut anhörte. "Für einen Stollen brauchst Du eine Stollenform", meinte eine Kochfreundin. Okay, die gab's bei eBay. Im Forum fand ich eine kaoskochtaugliche bebilderte Stollenbackanleitung, und somit stand dem Projekt "Orientalischer Stollen in Lecker" nichts mehr im Wege. Passenderweise suchte sich die Historikerin in mir den Tag des schweizer Volksbegehrens gegen die Minarette für das Experiment aus.
Am Vortag schnitt ich getrocknete Datteln, Feigen und Aprikosen klein, hackte Mandeln, gab alles in eine Tupper, tränkte die Früchte mit indonesischem Arrak und stellte sie über Nacht auf den Balkon. Am nächsten Morgen kam der Teig dran, der immer wieder gehen musste (und zum Glück immer wieder brav zurück kam). Schließlich war er in der Form und im Ofen. Schon jetzt duftete es wunderbar nach Gewürzen und Arrak.

Der fertiggebackene Stollen schließlich wurde mehrfach mit Butter und mit einer Zucker-Puderzucker-Zimt-Kakao-Mischung bestrichen.
Eigentlich müsste er jetzt 14 Tage ruhen. Ich beschloss nach 20 Stunden, das müsse reichen, denn ich war zu neugierig, ob mir mein Stollen schmeckt. Ja, tut er - mir viel besser als das Ergebnis des schweizer Volksentscheids.
Okay, ich hab's mit dem Arrak ein bisschen zu gut gemeint, der Teig könnte noch etwas mehr Zucker vertragen und weil ich nicht gleich mit Umluft arbeitete, ist der Stollen von unten ein bisschen dunkel, aber insgesamt kommt das, was ich buk, meiner Vorstellung von einem orientalischen Stollen schon recht nahe ...

Zutaten für 1 Portion:
100 g getrocknete Datteln
100 g getrocknete Feigen
200 g Aprikosen
40 g Pistazien
3 – 4 EL Arrak (indonesischer)
500 g Mehl
1 TL Zimt
½ TL Kardamom, gemahlen
1 Prise Nelke (gemahlen)
1 Prise Macis
1 Prise Anis (gemahlen)
1 Prise Ingwer (gemahlen)
1 Prise Piment (gemahlen)
150 ml Milch
1 Würfel Hefe
1 TL Vanillezucker
70 g Zucker
1 Prise Salz
1 Zitrone (Schale davon)
200 g weiche Butter
2 EL Mehl
100 g Butter
4 EL Puderzucker
1 EL Kakao
1 TL Zimt

Zubereitung:
Trockenfrüchte und Pistazien hacken. In eine Schüssel geben, Arrak darüber geben, alles gut mischen und ein paar Stunden / über Nacht ziehen lassen.

Mehl in eine Schüssel geben und mit den Gewürzen mischen. Milch soweit erwärmen, dass sie handwarm ist. Die Hefe hineinbröckeln und auflösen. In das Mehl eine Mulde drücken, die Milch-Hefe-Mischung und den Vanillezucker hinein geben und alles zu einem Teig verkneten. Der Teig sollte weder an der Schüssel noch an den Händen kleben – ggf. esslöffelweise mehr Milch oder Mehl zugeben, bis die Teigkonsistenz stimmt. Teig zugedeckt an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen.

Zucker, Salz, Zitronenschale und Butter zum Teig geben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Wieder den Teig zugedeckt an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen.

Früchte abtropfen lassen und mit 2 EL Mehl vermischen, damit sie später im Teig nicht nach unten sinken. Unter den Teig kneten. Teig in eine Stollenform geben oder zum Stollen formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Zugedeckt ca. 30 Minuten gehen lassen.

Bei 200 Grad Umluft 10 Minuten backen, dann die Temperatur auf 175 Grad reduzieren und den Stollen weitere 30 bis 35 Minuten backen (Stäbchenprobe).

100 g Butter verflüssigen und den noch warmen Stollen damit bepinseln. Puderzucker, Kakao und Zimt mischen und die Hälfte über den Stollen gegen. Erkalten lassen. Die Prozedur wiederholen, bis Butter und Zuckermischung aufgebraucht sind.

Freitag, 27. November 2009

Voll fett, voll Milch, voll Pisa

Neulich im Bus: Schräg vor mir saßen auf einem Vierer ein etwa 20jähriger, so der Typ, der vor geballter Männlichkeit kaum gerade über den Bürgersteig laufen kann und dabei schon mal die Jeans verliert, und zwei etwas jüngere Frauen, vom Gatten gerne als Ghettoproletten typisiert. Ich nenne sie Zauberflöten – zieht man sie aus, stellt man sie unter die Dusche, ist der ganze Zauber flöten. Sie entsprachen halt perfekt der Tatsache, dass Frauen lieber hübsch als klug sein sollen, da Männer bekanntlich besser gucken als denken können.

„Von ’m Brötchen kannsu alles außerm Salatblatt wegwerfen“, war der Satz, der mich von meinem Krimi aufhorchen ließ. Ich warf einen Blick auf das Brötchen, das die eine Flöte aß. Irgendwie erwartete ich, was grün Verschimmeltes zu sehen – warum sollte man sonst ein Brötchen wegwerfen?

Aber nein: Hormonprotz dozierte über gesunde Ernährung.

Brötchen – ungesund, ist fett. Butter – ungesund, ist fett. Käse – ungesund, ist fett. Salami – ungesund, ist fett.

Unwillkürlich machte ich mich hinter meinem Krimi unsichtbar. Kaoskoch – ungesund, is(s)t fett …

Schließlich meinte die Brötchen-Flöte: „Abba ich trink doch ’ne Mülchich dazu, ey.“

Der Hormonprotz bekam Schnappatmung. „Mülchich? Ey, weißte, was in Mülchich is, ey?!“ Die Flöten guckten kuhäugig. Der Hormonprotz setzte nach: „Ja, denk doch mal nach, booooa ey! Was is’n in Mülchich, hä?“

Die Flöten guckten sich an, ich konnte an ihren Hinterköpfen sehen, wie die kleinen Rädchen ratterten.

Schließlich meinte die eine: „In Mülch is’ Kuh!“

„Nee, stümmt nich“, sagt die andere. „In Mülch is’ Euter.“

Montag, 23. November 2009

"Wurzeln unter Palmen" - das Menü zum 2. Hamburg kocht! - Treffen

Wir haben uns in kleiner Runde schon mal erste Gedanken um das Menü gemacht- hoffentlich wird Euch nun der Mund wässrig ;o)

Grissini mit Wurzelpüree Ras el Hanout und Pesto von Wurzelgrün

Flammkuchen mit Knollenziest

Topinamburflan mit Feldsalatsauce

Rote-Bete-Suppe mit Wasabi und Steckrübenstroh

Gebratener Lachs auf Grünkohl mit Zitronensenfsauce

Wurzel-Buttermilch-Tarte

Noch sind wir in der experimentellen Phase - gut möglich, dass sich das Menü noch mal ändert.

So, und nun seid Ihr dran - wir sind gespannt auf Feedback. Und noch gespannter sind wir, wer zuerst darauf kommt, wo sich die Palme versteckt ;o)

Als Termin haben wir nun den 6. Februar 2010 festgelegt. Wir möchten um 15 Uhr beginnen.

Die aktuelle Teilnehmerliste für Sonnabend, 06.02.10

1. Kaoskoch
2. Steph
3. Küchenlatein
4. Käferblau
5. Käferblaus Begleitung
6. Petterson
7. terschies
8. Eicki
9. fitus123
10. INTG

Noch sind 10 Plätze frei - nicht so schüchtern ;o) Und um Euch ein bisschen anzufüttern, zwei Fotos zum "Anfüttern" :o)

Wurzelpüree Ras el Hanout


Topinamburflan mit Feldsalatsauce

Freitag, 20. November 2009

Persimmon-Soufflés aus dem Tischdampfgarer

"Die sehen lustig aus", meinte der Gatte letztens beim Einkauf und legte 4 Kaki in den Einkaufswagen. "Ich esse auch jeden Tag eine", setzte er hinzu, als er mein Stirnrunzeln sah. Ja, nee, is klaa - wir sind schlechte Obstesser. Daran änderten auch die Kaki nichts. Die reiften still vor sich hin und stellten mich als sparsame Hausfrau schließlich vor die Frage, was ich bloß mit ihnen anfangen soll.

Die Kaki-Sharon-Rezepte, die ich im Internet fand, sagten mir gerade nicht zu, meine Kochbücher gaben nichts her, also stöberte ich in amerikanischen Foodblogs. Dort kennt man weniger Kaki oder Sharon, aber Persimmon, die anscheinend gerne als Pudding gegessen werden, vor allem zu Thanksgiving. Persimmon-Pudding oder kürzer simmon pudding hat sogar eine eigene Website, und Mitchell in Indiana ist Ort des Persimmon-Festivals. Apropos Indianer: Das Gericht, von dem es zahlreiche Variationen gibt, soll ursprünglich von den amerikanischen Ureinwohnern stammen, wie neben Bloggern auch Slow Food USA ausführt. Im großen bloggerverschreckenden Kochforum gibt es auch so eine Indianer-Variante.

Aber wie es dann so ist, fand ich auch an den Pudding-Rezepten Kritikpunkte: Zu süß, zu fett, zu viele Aromen ... Also ging's ans Experimentieren. Heraus kamen Persimmon-Soufflés aus dem Tischdampfgarer.


Zutaten für 6 Portionen
300 g pürierte Persimmon (etwa die Menge von 4 Früchten)
2 Eier
50 g Butter, weiche
40 g Puderzucker
125 g Mehl
1 Vanilleschote
20 g Pecannüsse
1 Spritzer Zitronensaft

Zubereitung:
Persimmon vom Stielansatz befreien, schälen, ggf. Kerne entfernen. Das Fruchtfleisch pürieren.

Die Eier trennen. Das Eiweiß zu steifem Schnee schlagen. Vanilleschote auskratzen. Eigelb, Butter, Puderzucker, Vanillemark und Mehl schaumig schlagen. Pecannüsse fein hacken. Pecannüsse und Püree unterheben, dann das Eiweiß ebenfalls unterheben. Mit 1 Spritzer Zitronensaft würzen und abschmecken. Je nach Reife der Persimmon evtl. nachsüßen.

Dariol- oder Timbale-Förmchen buttern. Ersatzweise gehen auch hitzebeständige Glasschälchen. Den Teig in die Förmchen geben und in den großen Garraum stellen.
50 Minuten dämpfen (dabei den Wasserstand kontrollieren, bei meinem Modell musste ich einmal nachfüllen).
Soufflés aus der Form stürzen und noch warm servieren. Dazu passt eine Sauce aus pürierten Persimmonfrüchten oder eine aus möglichst herber Schokolade. Wird Eis dazu serviert, die Zuckermenge um etwa 10 Gramm reduzieren.


Wer's kalorienreicher mag, flambiert das Soufflé mit Brandy und serviert es dann mit einer Brandy-Sahne-Butter-Mischung ... Auf die Variante besteht der Gatte. Beim nächsten Mal. Wenn er wieder meint, jeden Tag eine Kaki essen zu müssen. Und da die Zubereitung im Dampfgarer ja schön schonend ist, haben die Soufflés bestimmt jede Menge Vitamine ;o)

Dienstag, 17. November 2009

"Englische Sitten, himmlisches Essen" - kulinarische Stadtführung durch Hamburg am 22. November 2009

Für Schnellentschlossene gibt es die Möglichkeit, die Stadtführung "Englische Sitten ..." vom Foodbloggertreffen im September noch mal zu machen - oder zum ersten Mal daran teilzunehmen. Es gibt noch ein paar Restplätze. Eine Anmeldung ist bis Freitag, 20. November, 18 Uhr, möglich unter Telefon 040 41 28 10 87 (AB) oder info (at) spurensuchen.de Es muss auch hinterher niemand ins Fleetschlösschen - versprochen ;o)

Noch ein bisschen Text zur Führung: Was sollte man probiert haben, wenn man in Hamburg zu Besuch war und was sollte jeder Hamburger kennen? Pannfisch, Labskaus oder doch lieber nur ein Franzbrötchen? Warum sind Austern und Rauchfleisch eine „heilsame Erfindung“? Wie wird einem Rundstück warm? Wer entdeckte die Currywurst?

Seit dem 14. Jahrhundert galt Hamburg außerdem als Bierhaus, was sich in vielen Rezepten mit dem braunen Saft zeigt. Warum hingegen schüren Kaffee und Tee das „Revoluzzertum“, war ihr Konsum für Frauen lange Zeit verboten? Die Hamburger Bürgersfrau, die über genügend finanzielle Mittel verfügte, zog die Kardamomkapsel zum Würzen ihrer Gerichte vor. Was aßen die ärmeren Hamburger und welche Speisen gab es bei den Feierlichkeiten der Wohlhabenden?

Eine Spurensuche mit kleinen kulinarischen Überraschungen für alle, die Hamburger, ihren Speck und Hanseaten mögen – durchaus im doppelten Wortsinne.

Termin: Sonntag, 22. November
Uhrzeit: 11 Uhr bis 13 Uhr
Treffpunkt: Vor dem Alsterhaus am Jungfernstieg
Teilnahme pro Person: 15 Euro / ermäßigt 12 Euro inkl. kleiner kulinarischer Überraschung. Wer unter dem Stichwort "Foodblog" bucht, zahlt den ermäßigten Preis :o)

Donnerstag, 12. November 2009

Salat von Wurzeln, Berberitzen und Mandeln

Das graue Wetter der letzten Tage - zwischen Sonnabend Mittag und heute Morgen regnete es nahezu ununterbrochen - schreit nach farbenfrohem Gemüse. Sonnenschein zum Essen, sozusagen ;o)

Seitdem ich beschlossen habe, einfach nicht mehr gegen frische geele Wotteln aka Möhren allergisch zu sein, mag ich diesen Salat von Wurzeln, Berberitzen und Mandeln sehr gerne:

Zutaten für 8 Portionen
1 kg Wurzeln (vulgo Möhren)
1 Handvoll Berberitzen, getrocknet
1 Handvoll Mandelblättchen
1 Zitrone, der Saft davon
1 EL brauner Zucker
1 TL Butter
Salz
Pfeffer

Zubereitung:
Wurzeln schälen und fein raspeln. Butter in einer Pfanne oder in einem Topf schmelzen und die Berberitzen darin unter Rühren glasig dünsten. Die Mandeln in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Wurzeln, Berberitzen und Mandeln in einer Schüssel zu einem Salat vermischen.

Zitronensaft, Zucker, Salz und Pfeffer verquirlen und unter den Salat geben. Mindestens eine Stunde ziehen lassen.
Und Allergiker wie ich legen sicherheitshalber das Asthmaspray in Reichweite ...

Montag, 9. November 2009

Kürbis-Kibbeh oder: Warum ich keine gute syrische Schwiegertochter wäre ...

... oder: Wir mögen keinen Kürbis, Teil 4: Auch wenn der Gatte langsam "Bitte nicht schon wieder Kürbis!" stöhnt, stehen die orangenen Beeren noch immer auf unserem Speiseplan. Jetzt kam mir ein Rezept für Kürbis-Kibbeh unter.

Seit meiner Wüstenzeit in den 1990ern möchte ich selbst Kibbeh machen. Aber in der Wüste lernte ich auch: Kibbehmachen ist hohe Kochkunst. Zudem entscheidet die Kunst, Kibbeh zu machen, schon mal über Ehen: Ein Kollege erzählte mir damals sehr nachdrücklich, wie eine Schwiegertochteranwärterin von ihrer potentiellen Schwiegermutter damit gequält wurde, solange Kibbeh zu formen, bis dieser das Ergebnis gefiel. Erst dann durfte geheiratet werden. Diese Prüfung sei in Syrien durchaus üblich, meinte der wüstenerprobte Kollege.

Ob der Schwiegersohnanwärter bei seinen potentiellen Schwiegereltern ähnliche Prüfungen ablegen musste, wusste mein Kollege nicht zu berichten. Mir war sofort klar, dass syrische Männer keine potentiellen Heiratskandidaten für mich sind, denn der Kibbehprüfung wollte ich mich nicht aussetzen. Mein Koch-Know-How war damals sehr beschränkt - ich konnte gut Tüten aufschneiden.

Jetzt dachte ich mir, verheiratet bin ich inzwischen, meine Schwiegermutter weiß, dass ich nicht kochen kann, kommt außerdem heute nicht zum Essen, was also steht noch zwischen mir und den Kibbeh?! Inzwischen weiß ich es: Viel, viel Übung ;o)

Beim Stampfen der Kürbis-Bulgur-Masse war ich noch frohen Mutes, und auch die Füllung aus Hack, Walnüssen, Zwiebeln und diversen Gewürzen gelang gut. Die war sogar so lecker, das wir die Reste einfach so weglöffelten.

Beim Formen der Kibbeh wäre ich aber als syrische Schwiegertochteranwärterin gnadenlos durchgefallen: Die Kürbis-Bulgur-Masse war noch zu feucht, die fortwährende Zugabe von Mehl half nur bedingt, und die Füllung sah es auch nicht ein, in den Kibbeh zu bleiben ... Merke: So sollen Kibbeh nicht aussehen, wenn's mit der syrischen Schwiegermutter klappen soll:

Auch für das Ziehenlassen in Salzwasser brauche ich noch Übung, denn nur wenige Kibbeh überstanden das heil. Und beim anschließenden Fritieren war ich mal wieder zu ungeduldig, so dass wir dann eine Mischung aus gekochten und frittierten Kibbeh auf dem Salat hatten.

Aber lecker war's - und ich werde weiter üben! Vielleicht klappt's dann irgendwann auch mit der Schwiegermutter ;o)

Freitag, 6. November 2009

Klein und Kaiserlich - Kaffeehaus mit TK-Torte

Als kulturelle Bordsteinschwalbe höre ich von älteren Gästen immer wieder die Klage, es gäbe in Hamburg keine richtigen Cafés mehr. Solche, so wie früher, als der Coffee noch nicht im Pappbecher aus Togo kam, sondern schwarz und stark im Kännchen - nur draußen. Solche, wo die Kellner und Kellnerinnen noch schwarz-weiß gekleidet und von den Gästen zu unterschieden sind. Solche, die schön plüschig sind. Solche, wo man bei Zeitungslektüre den Tag vom Frühstück über die Sahnetorte bis zum Abendbrot verbringen kann ...

Ich habe diese Klage noch nie verstanden, denn es gibt doch beispielsweise das Wiener Café Wirth und die Rösterei (hier erwische ich mit Glück die Schicht meines Lieblingskellners, der so weanerisch ist, dass sie ihn bestimmt täglich einfliegen lassen).

Seit gestern habe ich eine neue Kaffeehausruheinsel, allerdings eine mit einem Wermutstropfen: Klein und Kaiserlich in der Hafencity. Schon oft bin ich an dem Laden vorbei gegangen, aber es bedurfte eines trübregnerischen Tages, dass der Laden mir auch tatsächlich auffiel - und einer Begleitung, die sich weigerte, in einen der leeren Läden, die wir vorher passierten, zu gehen, denn: "Wenn da niemand drin sitzt, taugt das nix." Was ein Glück, dass hier gerade ein Tisch frei wurde ...

Das Café ist wirklich ein kleines Schmuckkästchen: Die Wände sind mit grünglänzenden Tapeten bespannt und mit Goldleisten abgesetzt, über die Besucher wachen Franzl und Sissi, das Mobiliar mit Thonet-Stühlen entspricht dem klassischen Kaffeehaus, Kronleuchter beleuchten dezent, auf der Kommode auf der Galerie liegen Magazine, die Zeitungen an der Garderobe fehlen ebenfalls nicht, und der Kaffee kommt von Meinl. Unten ist ein Sehen-und Gesehen-werden-Bereich, auf der Galerie kann man sich zum tête à tête oder zum Zwiegespräch zurückziehen und dabei auf die Elbe blicken. Die Atmosphäre ist entspannt, die Bedienung nett, freundlich und flink.

Absolut lohnend ist auch der Besuch bei "Tante Meyer": Hier sind die Tapeten goldglänzend-gestreift, wacht Sissi über die Geschäftstüchtigen, ist die Keramik von Villeroy & Boch. Und blitzsauber ist es zudem. Fehlen nur noch Stoffhandtücher, dann wäre es wirklich stylish.

Apropos Stil - kommen wir zum einzigen, aber gewichtigen Kritikpunkt, zum Wermutstropfen: Irgendwie geht es gar nicht, dass ein Lokal, das sich als Wiener Kaffeehaus versteht und "feinste Mehlspeisen" verspricht, Tiefkühltorte von Schöller serviert, wie die Gebrannte Mandel-Torte. Da müsste sich eigentlich schnellstens die Task Force der Wiener Bäckerinnung in Bewegung setzen ... Demel, hilf! Sacher, schmeiß Torte!

Samstag, 31. Oktober 2009

1. Hamburg kocht!-Treffen am 30.10.09 - die Nachlese

Hier also die Nachlese zum gestrigen Kochtreffen: Nach dem ersten Schreck - in der Tür der Gekreuzten Möhrchen hing ein Schild, dass das Café geschlossen sei, und der Anruf, der mir das samt Regelung zur Schlüsselübergabe mitteilte, erreichte mich erst nach Mitternacht, weil ich tagsüber die Bordsteinschwalbe gab und unterwegs war - öffnete sich dann doch noch der Küchensesam für uns. Für die Blumen sorgten die Möhrchen, Steph und DoroFee sorgten dafür, dass ab 17 Uhr alles bereit stand.

Die Knabbereien aus Nüssen, Kernen und Weetabix brachte Käferblau mit - lecker! *pst* Und sie hat mir das Rezept verraten *freu* Aceites Vizcántar stelle uns Olivenöl zur Verkostung zur Verfügung. Wir taten uns alle schwer damit, da der Geschmack zuerst schön olivig ist (wie der Geruch), dann aber pfefferig-scharf, wie es bei jungem Olivenöl typisch ist. Pur kam das Öl also nicht so gut bei uns an, in Suppe und Hauptgang hingegen gut, vor allem beim Fladenbrot, das vorm Rösten im Backofen mit Olivenöl beträufelt wurde.

Käferblau dreht die Quitten, JOK frittiert die Topinamburchips. Das Gasherd war teilweise schwer zu bändigen, vor allem für die, die zu Hause ohne Gas kochen. Aber es klappte, auch wenn die Röstaromen teilweise Mälzersche Ausmasse hatten.



Rote Bete, Du bist fällich, Dich pell' ich ;o) Rote Bete pellen und in hauchdünne Scheiben schneiden für 18 Personen.

Hix demonstriert das Aufschlagen eines Wachteleis. Man beachte bitte, dass die Butter in der Pfanne gesalzen wurde, damit auf dem Ei keine Salzflecken sind - Paul Bocuse wäre stolz auf uns!

Anrichten von orientalischem Labskaus im Akkord - schade, dass die Möhrchen keine Wärmebrücke haben. Aber bei der Planung haben die vermutlich auch nicht mit einer Horde enthemmter, durchgeknallter Hobbyköche gerechnet ;o)

Die Vorspeise: Labskaus orientalisch - an dem Rezept muss ich zugegebenermaßen noch arbeiten, deswegen stelle ich es auch noch nicht ein. Die orientalische Kartoffelcrème war eine Spontan-Kreation von DanaFee, Hix, fitus123 und Newnudel.


Der Suppengang: Scharfe Tomaten-Kürbis-Dahl-Suppe mit Topinamburchips und mit Olivenöl beträufelten Fladenbrot.


Käptn Iglo war da und brachte Fischstäbchen mit ;o) Steph und DoroFee machen die Kichererbsen-Fritten (Panisse).

Der Hauptgang: Hühnchen-Tajine mit Quitten und Kichererbsen-Fritten samt spontaner Verwertung der restlichen Rote Bete aus der Vorspeise.

Das wollen Brunklüten für den Nachtisch werden.


Der Nachtisch: Brunklüten und Marokkanischer Orangensalat mit Granatapfel - letzterer schmeckte wegen der fehlenden Pistazien natürlich gar nicht ;o) Hat noch jemand Zweifel daran, dass man mich ohne Rezept noch nicht mal Wasser kochen lassen sollte?!

Fröhlich klang der Abend aus. Meinetwegen können wir das gerne wiederholen. Themen und Terminvorschläge sind willkommen.

Und die Nachlese in den Blogs: 1. Hamburg kocht! Treffen bei Küchenlatein, Hamburg hat gekocht bei Danas Welt und Hamburg kocht! - Das erste Kochtreffen im Kuriositätenladen.